In ihrem historischen Roman „ Der Gaukler und die Tänzerin“ erzählt die Autorin Nicole Steyer die Geschichte des Zigeunermädchens Suni und ihrem Jugendfreund Mathis, einem dunkelhäutigen „Schokoladenjungen“.
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Um was geht es?
Die kleine, 6 jährige, Magdalena wächst wohlbehütet im Haus ihres gräflichen Vaters auf, bis zu dem Tag an dem ihre Mutter einem Mordanschlag zum Opfer fällt. Magdalena hat alles beobachtet und läuft in ihrem Schock von zu Hause fort. Bei den Zigeunern findet sie ein neues zu Hause. Nun ist aus ihr die Tänzerin Suni geworden, die schon viele Jahre bei einer Zigeunerfamilie verbracht hat. Ihr voriges Leben scheint sie längst vergessen zu haben, bis die Vergangenheit sie einholt und ihr Leben damit in Gefahr ist. In Mathis, ihrem damaligen Jugendfreund, der im Hause ihres Vaters die Rolle des „Schokoladenjungen“ hatte, findet sie erneut einen Lebensretter. Zusammen mit ihm beginnt sie um ihr Recht und die Bestrafung des Täters zu kämpfen.
Meinung:
Erwartungen
Dies ist nicht der erste historische Roman den ich von der Autorin gelesen habe, und so war ich natürlich neugierig und gespannt auf einen neuen Roman aus ihrer Feder. Leider musste ich feststellen, dass dieser nicht an seinen Vorgänger herankam und bei weitem nicht mit ihm mithalten konnte.
Geschichtliche Aspekte
Die Autorin entführt ihre Leser nach Darmstadt ins 18 Jahrhundert, einer Zeit in der es noch viel Vorurteile, so auch gegenüber andersfarbigen Menschen und Zigeunern gab, einer Zeit in der eine Freundschaft zwischen einem reichen Mädchen und einem „Schokoladenjungen“ wohl kaum geduldet wurde. Versetzt man sich nun als Leser in diese Zeit wirkt die Handlung und die Freundschaft zwischen Mathis und Mathilde nicht gerade realistisch. Ebenso ging es mir mit vielen anderen Szenen, die ich hier nicht im Einzelnen aufzählen möchte.
Die Geschichte insgesamt ist sehr langatmig geschrieben und die Autorin vermochte mich leider auch nicht in die damalige Zeit zu versetzen. Geschichtliche Ereignisse bieten zwar den Ausgangspunkt und die Rahmenhandlung zu diesem Roman, wurden aber im weiteren Handlungsverlauf sehr außer Acht gelassen. Die Autorin hat so leider nur wenige geschichtliche Aspekte in ihrem Roman eingearbeitet.
Handlung, Schreibstil, Protagonisten
Die Handlung allgemein wirkt sehr zäh auf mich, es kam bei lesen leider kaum Spannung auf. Der Schreibstil der Autorin ist relativ einfach gehalten, dabei gut und flüssig zu lesen, wobei ich mir an der einen und andern Stelle zum böseren Verständnis etwas mehr „Ausschmückung“ gewünscht hätte. Auf der andren Seite allerdings wurden viele belanglose Szenen beschrieben, die für den weiteren Handlungsverlauf irrelevant waren und getrost hätten gekürzt werden können.
So wie der Schreibstil sind leider auch die Protagonisten sehr fade dargestellt worden, sie wirken eher farblos auf mich. Mehr Persönlichkeit und Charaktereigenschaften hätten ihnen gut getan.
Fazit: mittelmäßiger historischer Roman mit stellenweiser unrealistischer Handlung und etwas farblosen Protagonisten, auch die geschichtlichen Aspekte wurden leider weitestgehend außer Acht gelassen
Buchdetails
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.06.2017
- Aktuelle Ausgabe : 01.06.2017
- Verlag : Knaur Taschenbuch
- ISBN: 9783426520000
- Flexibler Einband 544 Seiten
- Sprache: Deutsch
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